Präzision
ist Programm bei der Messtechnik Manderscheid in
Saarbrücken. Dort werden Prüfmittel, wie sie in der
Automobil-, der Flugzeug-, Werkzeug- oder
Elektroindustrie zur Qualitätssicherung unverzichtbar
sind, auf Messgenauigkeit geeicht. Die hoch- sensiblen
Geräte des Kalibrierlabors entdecken dabei Abweichungen
bis zu 0,000001 Meter - das sind 1 µ (sprich Mü). Also
Werte, 60 mal dünner als ein Men- schenhaar oder gar 100
mal dünner als eine Rasierklinge.
Für Otto Normalverbraucher sind solche Masseinheiten
kaum vorstellbar, für Maschinenbauer bedeuten sie
Welten, können bei Fehlproduktionen in hohen
Stückzahlen millionenschwere Verluste nach sich ziehen.
"Messschieber, Mess- uhren, Höhenmessgeräte,
Drehmoment- schlüssel, Anreissgeräte oder Bandmasse, um
nur einige zu nennen, werden deshalb von uns rasch und
gewissenhaft geprüft", beschreibt Firmenchef
Klaus-Peter Mander- scheid die tägliche Arbeit seines
vierköpfigen Teams. Das Unternehmen des gelernten
Bergmaschinenmannes und Drittelführer auf Luisenthal
wurde 1999 gegründet und kann inzwischen auf einen
treuen deutsch-französischen Kundenstamm verweisen. Zu
den 60 Referenzunternehmen zählen die Maschinenbauer
Koch (Wadgassen) und Germa (Dirmingen), der
Spritzgussausrüster Husky (Dudelange), die Alugiesserei
Honsel (Grosbliederstroff) oder der Maschinenhändler
M-Tec (Saarbrücken). Klaus-Peter Manderscheid nennt die
Firmen nicht ohne Stolz. Er setzt bewusst auf eine ganze
Reihe grösserer Kunden, um nicht zu stark von einzelnen
Auftraggebern abhängig zu sein. Sein Laboratorium ist
von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und
dem Deutschen Kalibrierdienst
(DKD), vertreten im
Deutschen Akkredi- tierungs Rat (DAR) anerkannt. Da die Qualitätsanforderungen
im produzieren- den Gewerbe nach DIN ISO 9000 ff. ständig
steigen, sieht er für sein Unternehmen in |
eine rosige
Zukunft. "Natürlich müssen wir stets technisch
Schritt halten, um unseren Kunden weiterhin besten Service
bieten zu können. Spezifisch ausgebildete Experten sind
dabei dringend notwendig", betont der 37-jährige.
Ein eigenes Berufsbild existiere für diese Branche noch
nicht. Gemeinsam mit der BFW Saarbrücken will er deshalb ab
1. Juli diese Jahres ins- gesamt 15 Neulinge zu Qualitäts-,
Mess- und Kalibrier-Fachkräften ausbilden. 18 Monate,
davon sind 6 Monate als Praktikum in einem Betrieb nach
eigener Wahl vorgesehen. "Zu Beginn werden erst
einmal die mathematischen Grundkenntnisse aufgefrischt.
Dann folgen die Konstruktions- lehre, rechtliche Grundlagen,
Qualitäts- sicherung und EDV, schliesslich das eigentliche
Aufgabengebiet Mess- und Kalibriertechnik", so Volker
Heintz von der Abteilung Personalplanung und Vermittlung
Tarifarbeiter der DSK. Interessenten sollen eine
abgeschlossene technische Berufs- ausbildung mitbringen.
Gutes Sehvermögen ist unerlässlich.
Karriere als Firmenchefs
Klaus-Peter Manderscheid, früherer Drittelführer aus
Luisenthal, hat den Hebel umgelegt.
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